
Liebe Bitlers,
Zwischen politischem Zugriff und digitaler Kontrolle wurde in dieser Woche sichtbar, wie umkämpft das Fundament unseres Geldsystems ist.
Während die SPD steuerliche Grenzen neu ziehen will, macht die EZB mit dem digitalen Euro den nächsten Schritt zur vollständigen Digitalisierung des Geldes.
Zwei Entwicklungen, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben – und doch dieselbe Frage stellen:
Wie frei bleibt Geld, wenn es zunehmend reguliert, verfolgt und programmiert wird?
🔑 KENNZAHLEN
TOP READ
🏦 SPD will Steuerprivileg für Bitcoin abschaffen - Freiheit trifft Fiskus
Der linke SPD-Flügel fordert, die Steuerfreiheit nach zwölf Monaten Haltedauer für Krypto-Gewinne zu streichen. Ein Vorstoß, der weit über Steuerpolitik hinausgeht.
Der Plan
Nach einem Beschluss des linken SPD-Flügels sollen Krypto-Gewinne künftig unabhängig von der Haltedauer versteuert werden. Begründung: mehr Steuergerechtigkeit und weniger Spekulation. Tatsächlich würde die Änderung vor allem langfristige Sparer treffen sowie Menschen, die Bitcoin als Absicherung gegen Inflation halten statt als Spielgeld.
Die Folgen
Damit würde Deutschland zu einem der restriktivsten Krypto-Standorte Europas.
Jeder Verkauf , auch nach Jahren, bliebe steuerpflichtig.
Ökonomen warnen vor einem Vertrauensbruch: Wer bislang gesetzestreu investiert hat, würde rückwirkend bestraft. Die Welt nennt den Vorschlag ein „fatales Signal“ – selbst aus einer Partei, die sich einst als Hüterin des Mittelstands verstand.
Der Kontext
Während Länder wie Frankreich oder US-Bundesstaaten über Bitcoin-Reserven diskutieren, will Deutschland abkassieren. Das zeigt, wie stark Politik hierzulande noch immer in kurzfristigen Haushaltslogiken denkt und wie schwer sie sich mit finanzieller Eigenverantwortung tut.
💭 Bits&Satoshis Take:
Diese Debatte ist kein Steuerdetail, sondern ein Spiegel des Freiheitsverständnisses. Kontrolle über Geldströme wird zur neuen politischen Währung. Bitcoin steht dabei nicht im Zentrum – sondern die Frage, wem unsere ökonomische Selbstbestimmung gehört.
📄Quellen: Welt ↗ BTC-ECHO ↗ Blocktrainer ↗
HEADLINES
🇫🇷 Frankreich plant Bitcoin-Reserve von 420.000 BTC – Signal an ganz Europa (Quelle: BTC-ECHO)
🇩🇪 AfD fordert Bitcoin-Reserve für Deutschland und stellt MiCa-Regulierung in Frage (Quelle: Bitget)
🏦 Federal Reserve wechselt Kurs – Zinsen runter, Liquidität rauf (Quelle: Blocktrainer)
⚙ BIP-444: Neuer Bitcoin-Vorschlag gegen Spam entfacht hitzige Debatte unter Entwicklern (Quelle: IT Boltwise)
🔝 S&P Global vergibt B-Rating an MicroStrategy (Quelle: Phemex)
⛏ Bitcoin-Mining Unternehmen diversifizieren ihr Geschäft mit KI (Quelle: Blocktrainer)
🛒 Metaplanet kündigt Aktienrückkauf an, um Bitcoin-Erträge zu maximieren (Quelle: Bitget)
🎊 Das Bitcoin Whitepaper ist am Freitag 17 Jahre alt geworden 🎊
🔁 Weiterlesen lohnt sich – weitersenden auch.
Jede Woche kuratieren wir, was in Bitcoin, Wirtschaft & Politik wirklich zählt.
Wenn dir dieser Überblick gefällt, teil ihn mit jemandem, der seine Woche ebenfalls mit Kontext beginnen sollte.
BITCOINS FEAR-GREED INDEX

Quelle: CoinStats
COIN SNAPSHOT

Quelle: CoinMarketCap (03.11.2025; 16:05)
TOP READ II
EZB plant digitalen Euro bis 2029 - Bargeld wird zur Software
Die Europäische Zentralbank hat die nächste Projektphase für den digitalen Euro beschlossen. Was als Fortschritt gefeiert wird, könnte das Verhältnis zwischen Bürgern, Banken und Staat grundlegend verändern.
Der Plan
Die EZB will bis 2029 einen voll funktionsfähigen digitalen Euro einführen. Nach Abschluss der Vorbereitungsphase im Herbst 2025 soll die Implementierung beginnen. Der digitale Euro soll parallel zu Bargeld existieren und von Geschäftsbanken ausgegeben werden – eine staatlich abgesicherte, digitale Form des Euro. Laut EZB soll das Projekt „den Zahlungsverkehr modernisieren und das Vertrauen in europäisches Geld sichern“. Die Bundesbank spricht von einem „logischen Schritt im digitalen Zeitalter“.
Die Logik
Offiziell verspricht der digitale Euro Effizienz, Sicherheit und europäische Souveränität. Doch unter der Oberfläche geht es um Kontrolle über Daten und Transaktionen. Jede Zahlung könnte theoretisch nachverfolgbar werden, jede Interaktion protokolliert.
Kritiker warnen vor einer schleichenden Entkopplung von Privatsphäre und Eigentum: Wenn Geld vollständig programmierbar wird, kann es auch konditioniert werden – etwa durch Ablaufdaten, Nutzungszwecke oder automatische Sperren.
Der Kontext
Europa befindet sich im geopolitischen Wettlauf um digitales Zentralbankgeld. China testet seinen e-Yuan bereits im Alltag, die USA experimentieren vorsichtiger. Die EZB will verhindern, dass Zahlungsinfrastrukturen langfristig von US- oder Tech-Konzernen dominiert werden. Doch der Preis für „digitale Souveränität“ könnte die Erosion individueller Freiheit sein.
💭 Bits&Satoshis Take:
Der digitale Euro ist mehr als ein technisches Projekt, er ist ein Machtinstrument im neuen Geldbetriebssystem. Die Frage ist nicht, ob Europa digitales Geld braucht, sondern ob es Bürgern noch gehört, wenn es vollständig in Code gegossen ist.
📄Quellen: Bundesbank ↗ Handelsblatt ↗ Blocktrainer ↗
Wie stehst du zum digitalen Euro?
Am Ende geht es bei all diesen Entwicklungen um eine einfache Frage:
Wer kontrolliert unser Geld und wer darf darüber sprechen?
Danke, dass du dir Zeit nimmst, hinzuschauen, wo andere wegsehen.
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1 Hashrate: Die Hashrate ist die Geschwindigkeit, mit der das Bitcoin-Netzwerk kryptografische Berechnungen durchführt, um neue Blöcke zu finden und Transaktionen zu sichern. Wenn die Hashrate steigt, arbeiten mehr Computer im Bitcoin-Netzwerk, was es sicherer macht und das Mining schwerer. Wenn die Hashrate fällt, machen weniger Computer mit, das Netzwerk wird etwas unsicherer und das Mining leichter.
2 US ETF Bitcoins: Der steigende Bitcoin-Besitz der US-ETFs zeigt, dass institutionelles Interesse und Vertrauen in Bitcoin zunehmen, was zu höherer Liquidität, potenziellem Preisdruck nach oben und einer größeren Akzeptanz als etabliertes Anlagegut führen kann.
3 Mining Difficulty: zeigt, wie schwer es ist, im Bitcoin-Netzwerk einen neuen Block zu finden, und passt sich etwa alle zwei Wochen an, damit im Schnitt alle 10 Minuten ein Block entsteht.
Sie ist ein relativer Wert ohne Einheit – etwa bedeutet eine Difficulty von 80 T, dass das Mining 80 Billionen Mal schwieriger ist als zu Beginn des Netzwerks.