Knappheit von Gütern

BTC und das Stock-to-Flow Modell

Wie bewerte ich die Knappheit eines Guts?

In der letzten Woche habe ich die verschiedenen Kriterien vorgestellt, die einen guten Wertspeicher auszeichnen. Eines der zentralen Merkmale war die Knappheit eines Guts. Satoshi Nakamoto hat Bitcoin im Quellcode auf ein festes Maximum von 21 Millionen Einheiten begrenzt, was seine Knappheit garantiert. Doch warum ist Knappheit so wichtig, und wie kann sie gemessen werden?

Ein knappes Asset kann seinen Wert besser erhalten oder sogar steigern, da das Angebot nicht beliebig erhöht werden kann. Wenn die Nachfrage nach einem solchen Asset wächst, während das Angebot begrenzt bleibt, führt dies tendenziell zu einer Preissteigerung. Diese Limitierung macht Bitcoin resistent gegen inflationäre Entwertung, wie sie bei Fiat-Währungen auftreten kann, wenn Zentralbanken die Geldmenge stark erhöhen.

Wie messen wir die Knappheit eines Assets?

Ein beliebter Indikator zur Messung der Knappheit ist das sogenannte Stock-to-Flow-Modell (S2F). Ursprünglich wurde es verwendet, um die Knappheit von Rohstoffen wie Gold und Silber zu bewerten, wurde aber später auch auf Bitcoin als digitale Commodity angewendet.

Das Modell setzt den Bestand (Stock) eines Guts ins Verhältnis zu dessen jährlichem Zufluss (Flow). Der berechnete Wert zeigt, wie viele Jahre es dauern würde, den derzeit existierenden Bestand zu reproduzieren.

Silber vs Gold

Wie auf dem oberen Chart zu sehen ist, besitzt Gold ein mehr als dreimal so hohes S2F-Verhältnis wie Silber. Der aktuelle Goldbestand würde etwa 65 Jahre benötigen, um durch Neuförderung ersetzt zu werden.

In Zeiten inflationärer Geldpolitik suchen Menschen nach dem härtesten verfügbaren Gut, und historisch galt Gold als der „härteste“ Wertspeicher. Der untere Chart zeigt, dass der Wert von Gold in Fiat-geldbasierten Systemen deutlich anstieg. So erreichte 1 Unze Gold zeitweise den Wert von etwa 120 Unzen Silber (z. B. 1945 und 1990). Allerdings wurde der Goldpreis durch die künstliche Fixierung an den US-Dollar im Rahmen des Bretton-Woods-Systems lange Zeit unterdrückt. Erst nach der Aufhebung der Preisbindung im Jahr 1971 begann der Goldpreis stetig zu steigen.

In Fiat-geldgetriebenen Systemen entsteht eine Remonetarisierung, da ein strukturelles Nachfrageungleichgewicht herrscht. Wenn Menschen das Vertrauen in Fiat-Währungen verlieren, wenden sie sich verstärkt Gold und anderen harten Assets zu, da sie ihnen einen stabileren und dauerhaften Wert zuschreiben.

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Bitcoin: Das härteste Asset?

Aktuell liegt Bitcoins S2F bei 114 (10-Tages-Modell) bzw. 80 (463-Tages-Modell). Der Unterschied resultiert aus verschiedenen Zeiträumen, über die die jährliche Produktion berechnet wird. Bitcoin hat eine fixierte Obergrenze von knapp 21 Millionen Einheiten, die in 100.000.000 Satoshis pro Bitcoin teilbar sind.

Ein zentraler Mechanismus ist das sogenannte Halving:

  • Beim Halving wird die Menge neuer Bitcoins, die durch Mining geschaffen werden, reduziert.

  • Nach dem ersten Halving im Jahr 2012 sank der Block Reward von 50 BTC auf 25 BTC. Im Jahr 2024, nach dem vierten Halving, ist er bei knapp 3,125 BTC

=> Das Halving reduziert die Inflation von Bitcoin und erhöht das S2F kontinuierlich, da die zu schürfende Menge immer weiter abnimmt.

Ein weiterer Mechanismus ist das Difficulty Adjustment:

  • Dieses garantiert, dass trotz wachsender Mineranzahl die durchschnittliche Blockzeit von 10 Minuten konstant bleibt. Wenn mehr Miner am Netzwerk teilnehmen, erhöht sich der Schwierigkeitsgrad der zu lösende mathematische Probleme.

  • Dadurch bleibt das Bitcoin-Netzwerk stabil und sicher.

Diese Eigenschaften machen Bitcoin zum härtesten jemals erfundenen digitalen Geld.

Außerdem garantiert der Code ein Difficulty Adjustment, bedeutet dass bei zunehmender Anzahl an Teilnehmern und Minern der Schwierigkeitgrads des zu lösenden mathematischen Problems steigt um die Blockzeit stabil auf 10 Minuten pro Block zu halten. So garantiert das Netzwerk Stabilität und sicherheit.

Diese Eigenschaften machen Bitcoin zu dem härtesten je erfunden digitalen Geld.

In der nächsten Woche werde ich erklären, wie das S2F-Modell genutzt wird, um Bitcoin-Preise vorherzusagen, welche Schwächen dieses Modell hat und welche alternativen Modelle existieren.

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