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Auch in dieser Woche standen die USA und ihre Bitcoin-Reservepolitik im Fokus. Nach der Ankündigung, vorerst keine weiteren BTC zu erwerben, folgte prompt ein teilweises Zurückrudern – mit spürbaren Auswirkungen auf den Markt. Der Bitcoin-Kurs markierte zur Wochenmitte ein neues Rekordhoch bei 123.380 USD, bevor er zum Wochenausklang wieder nachgab und aktuell bei rund 115.543 USD notiert.

In dieser Ausgabe werfen wir einen genaueren Blick auf die US-Entscheidungen und ihre Folgen und fassen für euch die weiteren wichtigsten Themen der Woche im Bits&Satoshis News Recap zusammen.

🔑 KENNZAHLEN

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TOP READ

DAS GROßE HIN UND HER MIT DER US-BITCOIN RESERVE

US-Finanzminister Scott Bessent sorgte vergangene Woche für erhebliche Verwirrung: Erst kündigte er an, die USA würden keine weiteren Bitcoin-Käufe für ihre staatliche Reserve tätigen – nur um wenige Stunden später wieder zurückzurudern.

Am Donnerstagmorgen erklärte Bessent in einem Interview bei Fox Business, er plane keine zusätzlichen Erwerbungen von Bitcoin. Kurz darauf fiel der BTC-Kurs wieder unter die Marke von 120.000 USD. Zugleich versicherte der Finanzminister, dass die bestehenden beschlagnahmten Bitcoin-Bestände im Wert von 15 bis 20 Milliarden USD nicht verkauft würden.

Diese Aussage widersprach jedoch den vorherigen Plänen von Donald Trump, der angekündigt hatte, „haushaltsneutrale Strategien“ für den Ausbau der Bitcoin-Reserve prüfen zu wollen. Auch Bo Hines, bis vor Kurzem Mitglied des Presidential Council of Advisers for Digital Assets, hatte betont, die Regierung denke über alternative Finanzierungsquellen nach – darunter Zolleinnahmen oder eine Neubewertung der Goldzertifikate des Finanzministeriums.

Auf die Frage, ob die USA ihre 261,5 Millionen Unzen Gold neu bewerten könnten, die offiziell seit 1973 mit 42,22 USD pro Unze (rund 11 Milliarden USD) verbucht werden, heute jedoch einem Marktwert von etwa 750 Milliarden USD entsprechen, zeigte sich Bessent skeptisch. Das Gold werde zwar als strategische Reserve behalten, eine Neubewertung halte er jedoch für unwahrscheinlich.

Nur wenige Stunden nach dem Interview folgte dann die Kehrtwende: Auf X (ehemals Twitter) relativierte Bessent seine Aussagen und öffnete die Tür für mögliche Bitcoin-Käufe unter bestimmten Bedingungen:

Die Bitcoin, die endgültig von der Regierung beschlagnahmt wurden, werden die Grundlage der strategischen Bitcoin-Reserve bilden, die Präsident Trump in seinem Dekret aus dem März geschaffen hat.

Darüber hinaus ist das Finanzministerium entschlossen, budgetneutrale Wege zu finden, um weitere Bitcoin zu akquirieren, um die Reserve zu erweitern und das Versprechen des Präsidenten umzusetzen, die Vereinigten Staaten zur „Bitcoin-Supermacht der Welt“ zu machen.

Scott Bessent auf X

Unterstützung erhielt er dabei von Senatorin Cynthia Lummis, die erneut ihren Gesetzesentwurf, den „Bitcoin Act“, ins Spiel brachte. Dieser sieht ausdrücklich eine Neubewertung der US-Goldreserven vor, um so – haushaltsneutral – zusätzliche Mittel in Höhe von rund 750 Milliarden USD für den aktiven Erwerb von Bitcoin freizusetzen.

Unser Take:

Das Hin und Her der USA bei der staatlichen Bitcoin-Reserve überrascht insofern, als Trump zuvor lautstark und euphorisch eine klare Pro-Bitcoin-Linie verkündet hatte. Doch zeigt sich einmal mehr: Politische Kommunikation und tatsächliches Handeln klaffen auseinander. Direkte Käufe mit Steuergeldern würden wohl an demokratischer Legitimation scheitern – zu groß sind die Bedenken hinsichtlich Haushaltsrisiken und möglicher Verluste auf Kosten der Steuerzahler.

Finanzminister Bessent und andere Befürworter suchen daher nach haushaltsneutralen Wegen zur Bitcoin-Akkumulation, ohne sich auf konkrete Kaufprogramme festzulegen. Zwar reagierte der Markt empfindlich und der BTC-Kurs fiel vom Allzeithoch zurück, doch das Netzwerk selbst ist nicht auf staatliche Anerkennung angewiesen.

Allein die Tatsache, dass Staaten heute über Bitcoin in ihren Reserven nachdenken, zeigt: Bitcoin ist endgültig als Wertspeicher im 21. Jahrhundert angekommen – auch wenn eine offizielle Staatsreserve diese Rolle noch deutlicher untermauern würde.

Mehr dazu:

CHART DER WOCHE

Quelle: Glassnode

Aufgrund der Absage und der zurückhaltenden Haltung der USA in Bezug auf eine staatliche Bitcoin-Reserve zeigte sich der Markt rückläufig, und die Kurse gaben nach. Viele Marktbeobachter riefen in diesem Zusammenhang erneut eine mögliche Altcoin-Season aus, während Bitcoin teilweise abverkauft wurde. Gut erkennen lässt sich diese Entwicklung im Bitcoin-Dominance-Chart, der den Anteil von Bitcoin an der gesamten Kryptowährungs-Marktkapitalisierung im Zeitverlauf abbildet. Dort wird sichtbar, dass der Preisrückgang mit einer Abwanderung von Kapital in andere Kryptowährungen wie XRP und Ethereum einherging.

FEAR-GREED INDEX

Quelle: CoinStats App

COIN SNAPSHOT

Quelle: CoinMarketCap

TOP READ II

FED BEENDET AUFSITCHSPROGRAMM FÜR BANKEN MIT KRYPTO-ENGAGEMENT

Die US-Notenbank Federal Reserve hat ihr 2023 eingeführtes Sonderaufsichtsprogramm für Banken mit Krypto- und Fintech-Aktivitäten beendet. Das sogenannte Novel Activities Supervision Program sollte ursprünglich strengere Regeln und eine engmaschigere Überwachung in diesem Bereich sicherstellen. Künftig werden diese Aktivitäten jedoch wieder im Rahmen der regulären Bankenaufsicht geprüft. Begründet wurde der Schritt damit, dass die Fed inzwischen über ausreichend Expertise verfüge, um die Risiken von Krypto-Dienstleistungen im normalen Aufsichtsbetrieb abzubilden.

Für den Markt ist dies ein klares Signal: Krypto gilt regulatorisch nicht länger als Ausnahmefall, sondern ist im traditionellen Bankensektor angekommen. Damit könnten Banken künftig leichter mit Krypto-Unternehmen kooperieren und neue Geschäftsmodelle entwickeln – ohne zusätzliche Hürden durch Sonderregeln. Kritiker sehen darin jedoch auch das Risiko, dass spezifische Gefahren wie DeFi-Exposures oder Custody-Services künftig weniger genau im Fokus stehen.

Unterm Strich markiert die Entscheidung einen wichtigen Schritt in Richtung Normalisierung und Integration von Krypto in die klassische Finanzwelt.

Mehr dazu:

HEADLINES

  • 🇳🇴 Norwegischer Staatsfonds verdoppelt Bitcoin-Engagement:
    NBIM hält nun 7.161 BTC, ein Plus von 192 % gegenüber dem Vorjahr.

  • 🥈 Ark Labs mit Mainnet-Testlauf für Second Layer Lösung Arkade: Arkade ist eine auf Bitcoin basierende Technologie, die das Transaktionssystem off-chain nachbildet und neue Finanzanwendungen ermöglicht.

  • Google kauft Anteile an TeraWulf: das deutet nicht auf ein Engagement im Bitcoin-Mining hin; vielmehr erfüllt der Alphabet-Konzern damit lediglich seine Mietverpflichtungen gegenüber Fluidstack und konzentriert sich auf den Zugang zu.

  • 🟧 Block präsentiert neues Mining-System “Proto”: das Mining Team rund um Jack Dorsey präsentierte ein modulares Mining-System mit Open-Source-Software, das Kosten senkt und Dezentralisierung stärken soll.

  • 🏠 Bitcoin für Wohnraum: In Metropolen wie Paris, Lissabon, Berlin oder Toronto steigt die Akzeptanz von Mietzahlungen in Bitcoin – Vorteile sind geringe Kosten und die globale Nutzbarkeit des Netzwerks, doch die hohe Volatilität bleibt eine Herausforderung.

  • 📈 Google < Bitcoin: mit neuen Allzeithochs übertrifft die Marktkapitalisierung von Bitcoin jene von Google mit 2,4 Billionen US-Dollar und steigt damit zum fünftgrößten Vermögenswert weltweit auf.

Disclaimer: Dieser Newsletter dient ausschließlich zu Informations- und Bildungszwecken. Der Newsletter bietet keine Finanzberatung, und die hier bereitgestellten Inhalte stellen keine Anlageberatung dar. Bitte führe stets eigene Recherchen durch und konsultiere bei Bedarf einen professionellen Berater, bevor du finanzielle Entscheidungen triffst. Investitionen in Bitcoin und Vermögenswerte sind mit Risiken verbunden.

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