
Liebe Bitlers,
Trump und die USA haben vergangene Woche mal wieder die Märkte – und Bitcoin – in Bewegung gebracht.
Mit der Ankündigung von 100 % Strafzöllen auf chinesische Produkte sorgte Donald Trump am Freitagabend für Panik: Bitcoin rauschte ab, es kam zum größten Liquidationsereignis in der Geschichte der Kryptowährungen.
Trump begründete die Maßnahme als Reaktion auf Chinas „aggressives Verhalten“, insbesondere wegen geplanter Exportkontrollen für seltene Erden.
Peking reagierte prompt und warf Washington Doppelmoral vor – sollte die US-Regierung ihre Entscheidung nicht zurücknehmen, drohten Gegenmaßnahmen.
Kleiner Sidefact: Nur 30 Minuten vor Trumps Ankündigung eröffnete jemand einen neuen Hyperliquid-Account, setzte massiv auf fallende Kurse bei Bitcoin und Ethereum – und verdiente rund 160 Millionen USD. Insiderhandel? Vermutlich werden wir es nie erfahren.
Quelle: BlackRock
Historisch gesehen hat sich Bitcoin nach makroökonomischen Schocks jedoch stets erholt. Wie Daten von BlackRock zeigen, stand BTC spätestens 60 Tage nach solchen Ereignissen meist wieder deutlich besser da.
Und abseits des geopolitischen Trubels gab’s positive Signale: 🇱🇺 Luxemburg baut als erstes EU-Land eine staatliche Bitcoin-Reserve auf, 🇷🇺 Russlands Zentralbank öffnet sich gegenüber Bitcoin & Co., 🇿🇦 und in Südafrika kann man jetzt in über 650.000 Geschäften mit BTC bezahlen.
Was sonst noch rund um Bitcoin wichtig war, erfahrt ihr – wie immer – im Bits&Satoshis Wochen-Recap.
🔑 KENNZAHLEN
TOP READ
Luxemburg baut als erstes EU-Land eine staatliche Bitcoin-Reserve auf
Luxemburg sorgt für ein historisches Novum in Europa: Als erstes Land der Eurozone investiert der Großherzogtums-Staatsfonds in Bitcoin-ETFs. Der staatliche „Fonds Souverain Intergénérationnel du Luxembourg“ (FSIL) hält künftig ein Prozent seines Vermögens in börsengehandelten Bitcoin-Produkten.
Finanzminister Gilles Roth kündigte diesen Schritt im Rahmen der Haushaltsvorstellung für 2026 an und bezeichnete das Engagement als Teil einer langfristigen, strategischen Diversifizierung des Fonds. Auch der Direktor der Staatskasse, Bob Kieffer, betonte, dass das Investment nicht nur finanzielle Motive habe, sondern zugleich eine Botschaft über die Rolle digitaler Vermögenswerte in modernen Portfolios sende.
Eckdaten & Verhältnis:
Der FSIL verwaltet aktuell rund 764 Mio. Euro (Stand Mitte 2025).
1 % dieses Volumens entspricht damit in etwa 7 bis 9 Mio. Euro (bzw. ca. 8–9 Mio. US-Dollar).
Im Juli 2025 hatte die luxemburgische Regierung eine neue Richtlinie verabschiedet, wonach bis zu 15 % des Fondsvermögens in alternative Anlagen gesteckt werden dürfen (z. B. Immobilien, Private Equity, Kryptowährungen).
Um operationelle Risiken zu minimieren, wird das Engagement über ETFs realisiert, nicht über direkte Bitcoin-Bestände.
Mit dem Schritt setzt Luxemburg ein deutliches Signal: Das Land positioniert sich als Pionier innerhalb der EU, während viele europäische Staaten noch über regulatorische Rahmenbedingungen für Krypto-Assets diskutieren. Gleichzeitig bleibt der Einstieg bewusst vorsichtig – der Anteil von einem Prozent zeigt, dass die Regierung auf Stabilität und Risikobegrenzung setzt, ohne die Chancen des Bitcoin vollständig zu ignorieren.
Mehr dazu:
FEAR-GREED INDEX

Quelle: CoinStats
COIN SNAPSHOT

Quelle: CoinMarketCap (13.10.2025, 16:30 CEST)
TOP READ II
Handelskrieg, Wale & Bitcoin-Reserve: Zufall oder Zusammenhang?
Während Donald Trump mit neuen 100 %-Strafzöllen auf chinesische Importe die geopolitischen Spannungen neu entfacht, bewegt sich im Bitcoin-Markt Erstaunliches. Nur Stunden nach der Ankündigung wurden 34.000 BTC – rund zwei Milliarden US-Dollar – von einer inaktiven Wallet transferiert. Gleichzeitig tauchten Berichte auf, dass das US-Finanzministerium seine Bitcoin-Bestände weiter aufstocken will. Zufall? Vielleicht. Aber das Timing ist auffällig.
Makroökonomisch passt das Bild: Handelskriege erzeugen Unsicherheit, Kapital sucht neue Sicherheiten. In solchen Phasen reagieren Großinvestoren – und zunehmend auch Staaten – mit taktischen Umschichtungen. Bitcoin wird dabei immer häufiger als strategischer Wertspeicher gesehen, der sich unabhängig von klassischen Finanzsystemen bewegt.
Die Bewegung der 34.000 BTC könnte also mehr sein als ein gewöhnlicher Wal-Move – sie könnte Ausdruck einer Positionsanpassung vor geopolitischem Hintergrund sein. Ebenso denkbar: Hedgefonds und institutionelle Player haben ihre Derivate-Positionen angesichts der drohenden Zölle neu kalibriert, was zu Liquidationen und Transfervolumen führte.
Das US-Finanzministerium wiederum verfolgt laut Treasury Secretary die Strategie, Bitcoin als „ergänzendes Reserve-Asset“ zu halten – nicht als kurzfristiges Spekulationsobjekt, sondern als langfristige Absicherung. In Kombination mit geopolitischen Spannungen ergibt sich so ein neues Bild: Bitcoin wird zunehmend Teil makroökonomischer Machtspiele.
Ob direkte Kausalität besteht, lässt sich nicht beweisen – aber die zeitliche Nähe und das Marktverhalten sprechen zumindest für eine Korrelation, die Anleger nicht ignorieren sollten.
Alle Schlagzeilen dazu:
HEADLINES
🇷🇺 Russische Zentralbank plant Integration von Bitcoin ins Finanzsystem: Banken sollen unter strengen Kontrollen mit Bitcoin und Co. arbeiten können
🏦 Morgan Stanley öffnet sich Bitcoin: Der US-Finanzriese will allen Kunden Zugang zu BTC und anderen Kryptowährungen ermöglichen – und erlaubt Finanzberatern, Bitcoin-ETFs künftig aktiv zu bewerben
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💸 Jack Dorseys Square macht Bitcoin alltagstauglich: Knapp 4 Millionen Händler in den USA können nun zu günstigen Konditionen BTC-Zahlungen annehmen
🛑 Lagarde weiterhin Bitcoin-Kritikerin: Bei einem Auftritt in den Niederlanden äußerte sich die EZB-Chefin erneut kritisch gegenüber Kryptowährungen und Bitcoin
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