
Lieber Bitler,
Nach einer turbulenten Vorwoche, die von möglichen Handelskriegsszenarien, massiven Liquidationen und einem historischen Preisrückgang geprägt war, zeigt sich Bitcoin einmal mehr unerschütterlich. Trotz der Volatilität konnte sich die Kryptowährung rasch stabilisieren – und steht zum Zeitpunkt des Verfassens bei 98.661 EUR.
In der KW 43 sorgte vor allem ein deutsches FinTech für Aufsehen: Die aifinyo AG will sich als erstes börsennotiertes Bitcoin-Treasury Unternehmen Deutschlands positionieren. Gleichzeitig nutzen immer mehr Großinvestoren die von der US-Börsenaufsicht SEC eingeführte In-Kind-Redemption und -Creation-Regelung, um ihre Bitcoin direkt in ETF-Anteile umzuwandeln – ein Schritt, der den institutionellen Einfluss auf den Markt weiter verstärkt.
21bitcoin startet gemeinsam mit der VR Bank Bayern ein Pilotprojekt für Bitcoin-besicherte Kredite, während die AfD mit einem Antrag im Bundestag ein klares politisches Signal setzt. Unter dem Titel „Strategisches Potenzial von Bitcoin erkennen – Freiheit bewahren durch Zurückhaltung in der Besteuerung und Regulierung“ fordert sie eine neue, langfristig orientierte Haltung der Bundesregierung gegenüber Bitcoin.
All das und weitere spannende Entwicklungen der Woche findet ihr in unserer aktuellen News-Recap Ausgabe – kompakt, präzise.
🔑 KENNZAHLEN
TOP READ
aifinyo AG wird Deutschlands erste Bitcoin-Treasury-Company
Der deutsche FinTech-Pionier plant, bis 2027 über 10.000 BTC als strategische Reserve zu halten.
Die aifinyo AG sorgt für Aufsehen in der deutschen Finanzwelt: Das Dresdner FinTech wird als erstes börsennotiertes Unternehmen Deutschlands eine umfassende Bitcoin-Treasury-Strategie umsetzen. Bis 2027 sollen über 10.000 BTC – im Wert von rund einer Milliarde Euro – in der Bilanz gehalten werden. Damit orientiert sich aifinyo an internationalen Vorbildern wie MicroStrategy und positioniert sich als europäischer Pionier.
Das Unternehmen, bisher auf B2B-Finanzdienstleistungen wie Rechnungsmanagement, Leasing und Factoring spezialisiert, will seine Bitcoin-Bestände schrittweise aus dem laufenden Cashflow aufbauen. Bereits 3 Millionen Euro wurden initial investiert. Unterstützt wird aifinyo von UTXO Management, einem US-Investmenthaus, das Kapital und Know-how einbringt. Die Verwahrung der Coins erfolgt über BaFin-regulierte Custody-Anbieter, was der Strategie ein solides regulatorisches Fundament verleiht.
Mit diesem Schritt betritt aifinyo Neuland: Erstmals betrachtet ein deutsches Unternehmen Bitcoin als strategisches Reserve-Asset statt als Spekulationsobjekt. Beobachter sehen darin ein mögliches Signal an andere Firmen, ihre Geldreserven gegen Inflation und Währungsrisiken abzusichern. Trotz der Risiken durch Kursschwankungen und Regulierung gilt aifinyo schon jetzt als Vorreiter der Bitcoin-Ökonomie in Deutschland.
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FEAR-GREED INDEX

Quelle: CoinStats
COIN SNAPSHOT

Quelle: CoinMarkteCap (27.10.25, 16:07)
TOP READ II
Abkehr großer Wale
Immer mehr große Bitcoin-Halter (“Wale”) tauschen ihre Bestände in den BlackRock-Spot-ETF um. Laut einem Bericht von Bloomberg wickelte BlackRock bereits mehr als 3 Milliarden US-Dollar an Umwandlungen über seinen Spot-Bitcoin-ETF (IBIT) ab.
Dieser Schritt basiert auf der neuen Zulassung der U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) zur sogenannten „In-Kind“-Creation und -Redemption von Krypto-ETFs seit Juli 2025, wodurch Bitcoin direkt gegen ETF-Anteile getauscht werden kann – ohne Verkauf und potenzielle Steuerereignisse.
Aus Sicht der großen Anleger ergeben sich folgende Vorteile: Indem die Coins in einen regulierten ETF-Anteil überführt werden, lässt sich das Vermögen einfacher in Brokerage-Konten verwalten, als Sicherheit für Kredite verwenden oder in Nachlass- und Vermögensplanungen einbinden – all dies mit größerer institutioneller Einbettung und weniger operativem Aufwand bei Verwahrung und Sicherheitsfragen.
Gleichzeitig zeigen On-Chain-Daten einen Rückgang der im Eigenverwahrungswallet gehaltenen Bitcoin bei großen Investoren, was als historischer Markt-Wendepunkt gewertet wird.
Bits&Satoshis Take:
Mit der Einführung der „In-Kind“-Creation und -Redemption hat die SEC BlackRock und anderen großen ETF-Anbietern faktisch ein Schlupfloch eröffnet – durch steuerliche Anreize sowie administrative und vermögensverwalterische Vorteile für Anleger, die ihre Bitcoin in regulierte Fondsstrukturen überführen. Damit erhalten die Vermögensverwalter auf indirektem Weg Zugang zu erheblichen Mengen an Bitcoin-Beständen.
Dieser Trend markiert eine deutliche Verschiebung im Selbstverständnis des Marktes: weg vom klassischen „Nicht deine Schlüssel, nicht deine Coins“-Prinzip hin zu einer stärker regulierten, infrastrukturell eingebetteten Fondslandschaft. Aus Sicht großer Bitcoin-Besitzer mit Beständen in Millionenhöhe ist der Schritt nachvollziehbar – die Verwahrung über institutionelle Strukturen reduziert das Risiko eines Totalverlusts durch den Verlust privater Schlüssel oder unsichere Aufbewahrung.
Gleichzeitig steht diese Entwicklung im Spannungsfeld zum ursprünglichen Bitcoin-Gedanken: Satoshi Nakamotos Vision zielte auf Dezentralisierung, Eigenverantwortung und Unabhängigkeit von zentralen Instanzen ab. Die zunehmende Konzentration großer Bitcoin-Pools bei Banken und Vermögensverwaltern läuft diesem Ideal zuwider. Wie sich dieser strukturelle Wandel des tatsächlichen Coin-Besitzes langfristig auf den Bitcoin-Markt und seine Wertebasis auswirkt, bleibt mit Spannung zu beobachten.
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HEADLINES
💳 Bitcoin-Kreditrevolution startet in DE: 21bitcoin lanciert mit der VR Bank Bayern Mitte und Sopra Financial Technology ein Pilotprojekt, das es Anlegern erlaubt, ihre Bitcoin zu beleihen – ohne sie verkaufen zu müssen.
🏦 Bitcoin als Bankkollateral geplant: JPMorgan Chase & Co. erwägt, noch in diesem Jahr Bitcoin und Ethereum als Sicherheit für Kredite institutioneller Kunden zu akzeptieren — ein deutliches Signal, dass digitale Vermögenswerte im traditionellen Bankwesen an Bedeutung gewinnen.
🔥 Bitcoin-Mining heizt finnische Städte: Immer mehr Stadtviertel in Finnland nutzen die Abwärme von Bitcoin-Minern, um ganze Wohngebiete mit nachhaltiger Energie zu versorgen – über 100.000 Menschen profitieren bereits davon.
🛑 Asiatische Börsen blockieren Krypto-Treasury-Firmen: Indexanbieter MSCI Inc. prüft den Ausschluss von Unternehmen mit über 50 % Kryptowährungs-Bilanz
⚙ AfD fordert klaren Bitcoin-Kurs: Die Alternative für Deutschland verlangt im Bundestag gesetzlich verankerte Steuerfreiheit für Bitcoin-Gewinne und eine Sonderstellung gegenüber anderen Krypto-Assets.
💲 US-Inflation unter Erwartungen gesunken: September-Daten zeigen eine Jahresrate von 3,0 % und Monatszuwachs von 0,3 % — das stärkt Bitcoin und lässt eine Zinssenkung durch die Federal Reserve wahrscheinlich werden.
🪪 Relai erhält MiCA-Lizenz in Europa: Die Bitcoin-Sparplan-App Relai (Schweiz) darf dank der Lizenz der Autorité des marchés financiers (AMF) regulierte Krypto-Dienstleistungen in der gesamten EU anbieten.
🧒 Junge Anleger wählen Bitcoin statt Gold: Laut einer Umfrage von BISON investieren fast ein Viertel der 18-29-Jährigen in Bitcoin, während nur rund ein Fünftel auf Edelmetalle wie Gold setzt.
🆓 Trump begnadigt Binance-Chef: Nach Arthur Hayes und Ross Ulbricht begnadigt US-Präsident Donald Trump Binance-Gründer Changpeng Zhao (aka “CZ”).
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