Liebe Bitlers,

wie könnte es symbolischer sein? Ausgerechnet zum 14. Jahrestag des legendären Bitcoin Pizza Day erreicht Bitcoin ein neues Allzeithoch von 110.000 US-Dollar.

Am 22. Mai 2010 bezahlte Laszlo Hanyecz zum ersten Mal mit Bitcoin ein physisches Gut: Zwei Pizzen, für die er 10.000 BTC zahlte – heute wären das rund 970 Millionen Euro. Ein Pizzabäcker erklärte sich damals bereit, diesen Deal einzugehen. Diese Transaktion gilt als die erste reale Anwendung von Bitcoin als Zahlungsmittel – und genau deshalb feiert die BTC-Community den heutigen Tag.

Doch trotz dieses historischen Ursprungs hat sich Bitcoin nicht als alltägliches Zahlungsmittel durchgesetzt, sondern primär als digitaler Wertspeicher etabliert. Warum das so ist und wie versucht wird, Bitcoin als Zahlungsmittel zu etablieren, möchten wir im heutigen Newsletter erläutern.

Laszlo Hanyecz mit seinen Pizzen

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BITCOINS TRILEMMA

Bitcoin steht vor dem sogenannten Blockchain-Trilemma: Es kombiniert hohe Sicherheit und echte Dezentralität, leidet dafür aber an mangelnder Skalierbarkeit.
Transaktionen müssen durch Miner per Proof-of-Work validiert werden, um in die Blockchain aufgenommen zu werden. Um die Funktionalität eines Zahlungsmittels zu bewerten, wird häufig die Metrik: Transaktionen pro Sekunde rezitiert. Ein Block in Bitcoin darf maximal 1 Megabyte groß sein. Eine durchschnittliche Transaktion hat eine Größe von 400 Byte. Das heißt, im Schnitt passen 2.500 Transaktionen in einen Block. Ungefähr alle 10 Minuten wird ein neuer Block gefunden. Folglich kann das Bitcoin-System ungefähr 4 Transaktionen pro Sekunde verarbeiten. 

Im Vergleich dazu:

  • PayPal verarbeitet ca. 115 Transaktionen/Sekunde

  • Visa erreicht 2.000 bis 4.000 – in der Spitze sogar bis zu 56.000

Wie also kann Bitcoin mithalten, um ein skalierbares Zahlungsmittel bekommen zu können? Die Antwort: das Lightning-Netzwerk.

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BTCs LIGHTNING NETWORK

Das Lightning Network (LN) ist eine Layer-2-Lösung auf der Bitcoin-Blockchain. Es ermöglicht Transaktionen off-chain, also außerhalb der Haupt-Blockchain, und wurde entwickelt, um das Skalierungsproblem von Bitcoin zu lösen – ohne Kompromisse bei Dezentralität oder Sicherheit.

Im Gegensatz dazu verfolgt beispielsweise Bitcoin Cash (BCH) einen on-chain-Ansatz, bei dem die Blockgröße linear erhöht wird, um mehr Transaktionen direkt auf der Blockchain abzuwickeln. LN hingegen setzt auf ein Netzwerk aus bidirektionalen Zahlungskanälen, in dem Transaktionen schnell, günstig und ohne zentrale Vermittler abgewickelt werden – abgesichert durch Smart Contracts.

Ein einfaches Beispiel: Alice und Bob möchten regelmäßig Zahlungen austauschen. Dazu eröffnen sie einen gemeinsamen Zahlungskanal, indem sie eine sogenannte Funding Transaction erstellen – eine Multi-Signatur-Transaktion (2-of-2), bei der beide Parteien zustimmen müssen. Diese Transaktion wird auf der Bitcoin-Blockchain „on-chain“ bestätigt und legt einen bestimmten Betrag BTC als Sicherheit fest.

Innerhalb dieses Kanals können Alice und Bob beliebig viele Transaktionen austauschen, ohne dass jede einzelne auf der Blockchain erscheint. Stattdessen einigen sie sich regelmäßig auf neue Kontostände. Jeder dieser Zustände wird durch eine Commitment Transaction repräsentiert, die den aktuellen Guthabenstand widerspiegelt – aber erst dann an die Blockchain gesendet wird, wenn der Kanal geschlossen werden soll.

Um sicherzustellen, dass keine der Parteien versucht, einen alten, für sie günstigeren Zustand zu veröffentlichen, kommen sogenannte timelocked Smart Contracts zum Einsatz. Diese enthalten einen Bestrafungsmechanismus: Sollte z.B. Alice einen alten Zustand veröffentlichen, kann Bob mithilfe eines geheimen Schlüssels (Revocation Key) den gesamten Kanalbetrag als Strafe beanspruchen ein Prinzip, das als Penalty via Revocable Delivery Transactions bekannt ist.

Doch wie wird aus einem solchen Zwei-Parteien-Kanal ein globales Zahlungsnetzwerk? Hier kommen die Hash Time-Locked Contracts (HTLCs) ins Spiel. Sie ermöglichen es, Zahlungen durch das Netzwerk weiterzuleiten – auch zwischen Teilnehmern, die keinen direkten Kanal miteinander haben. Beispiel: Alice → Bob → Carol:

  • Alice zahlt Bob unter der Bedingung, dass Bob R vorzeigt.

  • Bob hat aber nur R, wenn Carol es ihm gibt – sobald sie ihre Zahlung bekommt.
    → So funktioniert vertrauensfreies Routing mit kryptografischer Absicherung.

Das Lightning Network ist noch im Aufbau. Trotz über 2.000 aktiver Nodes sind Routing und Liquidität nach wie vor Herausforderungen. Dennoch bringt es Bitcoin einen großen Schritt näher an den Alltag: schnelle Zahlungen, kaum Gebühren und globale Skalierbarkeit – ohne zentrale Instanzen. Nach dem Motto „Be your own bank“ kann jede:r das Netzwerk stärken – etwa durch den Betrieb einer eigenen Lightning Node.

Danke fürs Lesen und ein schönes Wochenende,

Euer Bits&Satoshi Team

Disclaimer: Dieser Newsletter dient ausschließlich zu Informations- und Bildungszwecken. Der Newsletter bietet keine Finanzberatung, und die hier bereitgestellten Inhalte stellen keine Anlageberatung dar. Bitte führe stets eigene Recherchen durch und konsultiere bei Bedarf einen professionellen Berater, bevor du finanzielle Entscheidungen triffst. Investitionen in Bitcoin und Vermögenswerte sind mit Risiken verbunden.

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