
Liebe Bitlers,
Die Woche zeigt zwei gegensätzliche Bewegungen:
Während Strategy mit einem fallenden mNAV (Firmenwert / Wert gehaltener Bitcoin) unter Druck gerät und erste Nachahmer bereits Bitcoin verkaufen müssen, bauen Länder wie Tschechien und Taiwan sowie Institutionen wie Harvard ihre Positionen weiter aus.
Gleichzeitig verschärft sich die Regulierung in Deutschland: Linke und Grüne wollen die Haltefrist abschaffen und mit DAC8 wird jede Bitcoin-Transaktion künftig automatisch erfasst.
Was das für Anleger bedeutet und welche Signale wirklich zählen, liest du in dieser Ausgabe.
🔑 KENNZAHLEN
TOP READ
Steht Strategy unter Druck oder bestätigt sich Saylors Treasury Modell?
Erstmals rutscht auch das mNAV von Strategy, dem ersten und größten Bitcoin-Treasury-Unternehmen, deutlich nach unten und nähert sich der Marke von 1. Gleichzeitig geraten Nachahmer unter Druck und müssen bereits Bitcoin verkaufen, um Liquidität zu sichern.
Das Ereignis
Die Marktkapitalisierung von Strategy (ehemals MicroStrategy) ist unter den Wert der gehaltenen Bitcoin gefallen. Ein Punkt, an dem Kritiker traditionell Alarm schlagen.
Parallel dazu wurden interne Wallet-Strukturen angepasst und Teile der BTC-Bestände verschoben, während das Unternehmen durch Vorzugsaktien und Refinanzierungen Kapitalströme neu ordnet.
Die Mechanik dahinter
Saylors Modell basiert auf einem einfachen, aber extremen Prinzip: Kapitalmärkte werden genutzt, um langfristig mehr Bitcoin pro Aktie zu besitzen – unabhängig von Zwischenvolatilität. Dass die Marktkapitalisierung zeitweise unter den Bilanzwert fällt, ist kein Fehler, sondern eine bewusste Konsequenz des Leverage-Modells: Das Unternehmen wird in schwachen Marktphasen „unter Wasser“ bewertet und holt die Überperformance in starken Phasen zurück. Mit den neuen Vorzugsaktien (STRC, STRF, STRE) minimiert Strategy zudem das Risiko harter Fälligkeiten, ein Mechanismus, der verhindern soll, dass das Unternehmen in Bärenmärkten Liquiditätsdruck ausgesetzt ist.
Der Kontext
Strategy befindet sich heute in einer völlig anderen Landschaft: Staaten wie Frankreich, Taiwan und Kasachstan prüfen Bitcoin-Reserven, Harvard stockt seine ETF-Position auf, europäische Firmen wie Future folgen dem Treasury-Modell. Die Volatilität rund um NAV und Marktbewertung ist deshalb weniger eine Frage des Scheiterns, sondern ein Ausdruck der Tatsache, dass Strategy ein Modell fährt, das bewusst entgegen klassischer Bilanzlogik agiert. Es ist ein System, das zyklisch unter Druck gerät, um langfristig disproportional zu steigen.
💭 Bits&Satoshis Take:
Saylors Wette auf einen langfristig steigenden Bitcoin-Kurs gerät zwar sichtbar unter Druck, doch strategisch steht er besser da als viele der späteren Nachahmer. Während andere Unternehmen bereits BTC verkaufen müssen, um Liquidität zu sichern, profitiert Strategy von früheren, günstigeren Kaufpreisen und einer Kapitalstruktur, die keine unmittelbaren Tilgungen erzwingt.
Entscheidend wird sein, ob der reale mNAV – inklusive aller Wandelanleihen – dauerhaft unter 1 bleibt. Dann müsste Saylor erneut beweisen, dass sein Modell in Stressphasen tragfähig ist. Aktuell jedoch muss er keine Schulden bedienen, keine Bitcoin verkaufen und baut seine Position trotz Marktrauschen weiter aus.
📄Quellen: BTC-ECHO ↗ CoinDesk ↗ BitcoinMagazine ↗ TradingView ↗ Blocktrainer ↗
Ist Strategy’s Bitcoin-Strategie deiner Einschätzung nach langfristig nachhaltig, oder zeigt sich bereits eine Grenze dieses Modells?
HEADLINES
🏯 Japan integriert Bitcoin-Mining in nationale Energieinfrastruktur (Quelle: Blocktrainer)
💳 Trade Republic erweitert sein Krypto-Angebot um Wallets und weitere Funktionen (Quelle: TradeRepublic)
🏫 Die Harvard University verdreifacht IBIT-Position im Fonds und baut ihr Bitcoin-Exposure so deutlich aus (Quelle: BTC-Echo)
🇹🇼 Taiwan startet Pilotprojekt für staatliche Bitcoin-Reserve (Quelle: Blocktrainer)
🤖 Sachsen verfolgt Krypto-Steuersünder mit neuer KI-Software (Quelle: Zeit)
🐳 Bitcoin Großwal könnte etwa 1,5 Mrd Euro in Bitcoin auf den Markt werfen (Quelle: BTC-Echo)
🇨🇳 China erhebt Vorwürfe gegen 🇺🇸 USA wegen 127.000 gestohlener BTC (Quelle: CoinDesk)
📉 Zweitgrößter Abfluss bei Bitcoin ETFs seit Auflage verzeichnet (Quelle: BTC-Echo)
🇨🇿 Tschechische Nationalbank bestätigt ersten Bitcoin-Kauf für ihre nationale Reserve (Quelle: Blocktrainer)
🇺🇸 Nach 43 Tagen endet der längste Shutdown der Geschichte in den USA (Quelle: DW)
FEAR & GREED INDEX

Quelle: CoinStats
COIN SNAPSHOT

Quelle: CoinMarketCap (17.11.25; 17:53)
TOP READ II
Haltefrist unter Druck – DAC8 soll jede Bitcoin-Bewegung sichtbar
Eine neue politische Initiative der Linken und Grünen zielt auf die Abschaffung der Haltefrist – ermöglicht durch die umfassende Krypto-Meldepflicht unter DAC8.
Das Ereignis
Linke und Grüne fordern, die steuerfreie 12-Monats-Haltefrist für Bitcoin abzuschaffen. Parallel tritt DAC8 in Kraft, eine EU-Richtlinie, die nahezu alle Krypto-Transaktionen automatisch an die Finanzbehörden meldet.
Die größere Bedeutung
Während Länder wie Frankreich, Tschechien oder Taiwan Bitcoin in staatliche Reservemodelle integrieren, fokussiert Deutschland vor allem auf Regulierung, Überwachung und Steuererhöhung.
Eine detaillierte Aufschlüsselung zu AMLR, MiCAR und DAC8 findet ihr bei coincharge.io (Hier klicken)
💭 Bits&Satoshis Take:
DAC8 verwandelt Bitcoin in Deutschland nicht in ein Anlagegut, sondern in einen vollständig überwachten Datenstrom.
Die Debatte um die Haltefrist zeigt: Es geht weniger um Steuern – und mehr um die Frage, wie viel finanzielle Autonomie der Staat noch zulässt.
📄Quellen: Coinspeaker ↗ Beincrypto↗ Blocktrainer ↗YahooFinance ↗
Würde eine abgeschaffte Haltefrist dein Verhalten beim Sparen oder Investieren verändern?
Es bleibt spannend, wie sich die Treasury-Bewegungen und der zunehmende Verkaufsdruck großer Wale in den kommenden Wochen auf Bitcoin auswirken. Vieles deutet auf einen laufenden Wechsel der Halterstruktur hin, ob dahinter reine Marktmechanik steckt oder tiefere fundamentale Signale, wird sich jetzt zeigen.
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Eine erfolgreiche Woche,
Dein Bits&Satoshis Team
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1 Hashrate: Die Hashrate ist die Geschwindigkeit, mit der das Bitcoin-Netzwerk kryptografische Berechnungen durchführt, um neue Blöcke zu finden und Transaktionen zu sichern. Wenn die Hashrate steigt, arbeiten mehr Computer im Bitcoin-Netzwerk, was es sicherer macht und das Mining schwerer. Wenn die Hashrate fällt, machen weniger Computer mit, das Netzwerk wird etwas unsicherer und das Mining leichter.
2 US ETF Bitcoins: Der steigende Bitcoin-Besitz der US-ETFs zeigt, dass institutionelles Interesse und Vertrauen in Bitcoin zunehmen, was zu höherer Liquidität, potenziellem Preisdruck nach oben und einer größeren Akzeptanz als etabliertes Anlagegut führen kann.
3 Mining Difficulty: zeigt, wie schwer es ist, im Bitcoin-Netzwerk einen neuen Block zu finden, und passt sich etwa alle zwei Wochen an, damit im Schnitt alle 10 Minuten ein Block entsteht.
Sie ist ein relativer Wert ohne Einheit – etwa bedeutet eine Difficulty von 80 T, dass das Mining 80 Billionen Mal schwieriger ist als zu Beginn des Netzwerks.

