Liebe Bitlers,
Während sich der Bitcoin-Kurs nach dem frühen Wochen-Dip leicht erholte und zuletzt seitwärts bei rund 77.443 EUR verharrte, prägte vor allem eines die vergangenen Tage: politische Uneinigkeit rund um Bitcoin.

Strategy reagierte auf das volatile Umfeld mit dem Aufbau einer 1,44-Mrd.-USD-Cash-Reserve, um besser für längere Abwärts- und Seitwärtsphasen gewappnet zu sein. Gleichzeitig vollzog Vanguard einen historischen Kurswechsel: Der lange krypto-kritische Finanzriese öffnete zu Wochenbeginn seinen 50 Mio. Kunden erstmals den Zugang zu Bitcoin- und Krypto-ETFs.

Diese und weitere Entwicklungen der vergangenen Woche findest du wie immer kompakt und einordnend in unserem Weekly. Viel Spaß beim Lesen.

🔑 KENNZAHLEN

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TOP READ

🏦 Bundestag debattiert über Bitcoin – nur eine Partei ist dabei für Erleichterung

Die Parteien diskutierten erneut über Bitcoin, die Haltefrist, den digitalen Euro und Bargeld. Die politischen Gräben könnten kaum größer sein. Während die meisten Parteien stärkere Regulierung fordern, bleibt nur eine Fraktion offen für Bitcoin und finanzielle Selbstbestimmung.

Die Debatte

Vergangenen Donnerstag wurde im Bundestag - im Vorfeld der Abstimmung zum neuen Rentenpaket - erneut über Bitcoin, die steuerliche Haltefrist, den digitalen Euro und die Zukunft des Bargelds diskutiert. Die Fronten bleiben verhärtet: Während fast alle Parteien stärkere Regulierung und staatliche Kontrolle fordern, zeigt sich nur eine Fraktion offen für Bitcoin und finanzielle Selbstbestimmung.

Die Positionen der Parteien

Zur Bargeldobergrenze positionierten sich alle Parteien außer der AfD kritisch. Das Hauptargument: Man würde „Haus und Hof für Kriminelle öffnen“.
Den digitalen Euro unterstützen vor allem die Grünen, inklusive Verweis auf den digitalen Yuan, der bereits programmierbare Zahlungsbedingungen nutzt.

Bei der Haltefrist fordern SPD, Grüne und Linke eine stärkere Besteuerung. Die Begründung: Es sei „ungerecht“, dass Arbeitnehmer ihr Einkommen höher besteuern als jemand, der nach 366 Tagen Krypto-Gewinne realisiert.
Auch eine mögliche Bitcoin-Reserve lehnten viele ab. Standardargumente: Energieverbrauch beim Mining.
SPD-Abgeordneter Rottwilm ging weiter und erklärte, Geld habe nur unter staatlicher Ordnung Wert; Bitcoin sei ein „reines Spekulationsobjekt“ und eine Reserve „volkswirtschaftlich grotesk“, da keine reale Leistung dahinter stehe – eine Argumentation, die bei Deutschlands hunderten Tonnen Goldreserven wohl kaum angewendet würde.

Die CDU/CSU äußerte sich vage: offen für Innovation, aber nur in einem streng kontrollierten Rahmen.

Einzige Partei mit klarer Bitcoin-Argumentation war die AfD. Ihr Abgeordneter Brandes bezeichnete Bitcoin als „digitales Gold“, das vor Inflation, Überwachung und Kontrollverlust schützen könne – und Deutschlands finanzielle Souveränität stärke.

Der Kontext

Die Debatte verdeutlicht erneut, wie groß die Wissenslücke im Parlament bleibt. Statt sich ernsthaft mit technologischen Chancen oder den realen makroökonomischen Entwicklungen zu beschäftigen, dominieren Schlagworte wie Energie, Kriminalität und soziale Ungleichheit. Ein echter Diskurs über Potenziale, Risiken und geopolitische Entwicklungen findet kaum statt.

💭 Bits&Satoshis Take:


Wir wollen dieses Format eigentlich nicht politisieren und als Bitcoin-orientiertes Medium sind wir naturgemäß nicht neutral. Doch die Debatte zeigt ein bekanntes Muster:
Statt zu erkunden, wie neue technologische Standards oder monetäre Innovationen Deutschland voranbringen könnten, kreisen viele Beiträge um Verbote, Kontrolle und Misstrauen.
So entsteht kein Fortschritt, sondern Verwaltung des Status quo, während andere Länder bereits Bitcoin-Strategien entwickeln, Reserven aufbauen oder regulatorische Rahmen schaffen, die Innovation fördern.

Traust du deutschen Politikern zu, Bitcoin korrekt zu verstehen und zu regulieren?

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HEADLINES

  • 📈 Vanguard öffnet Krypto-ETFs für 50 Mio. Kunden – historischer Kurswechsel beim Vermögensriesen (Quelle: BTC-ECHO)

  • 🇨🇳 China bekräftigt Krypto-Verbot – jetzt geraten auch Stablecoins ins Visier (Quelle: Blocktrainer)

  • 💰 IBIT bricht Umsatzrekorde – selbst BlackRock zeigt sich vom Bitcoin-Erfolg überrascht (Quelle: BTC-ECHO)

  • 🧑‍⚖ Mega-Beschlagnahmung: Zürich konfiszierte Bitcoin im Wert von 23 Millionen Franken von cryptomixer.io (Quelle: 20min)

  • 🌷 Michael Burry stellt Bitcoin auf eine Stufe mit der Tulpenmanie – und greift am Kern des Assets vorbei (Quelle: Yahoo Finance)

🔁 Weiterlesen lohnt sich – weitersenden auch.


Jede Woche kuratieren wir, was in Bitcoin, Geldpolitik und Wirtschaft wirklich zählt.
Wenn dir dieser Überblick gefällt, teil ihn mit jemandem, der seine Woche ebenfalls mit den wichtigsten Neuigkeiten starten sollte.

FEAR-GREED INDEX

Quelle: CoinStatsApp

COIN SNAPSHOT

Quelle: CoinMarketCap (08.12.25, 17:30)

TOP READ II

💵 Strategy baut USD-Reserve von 1,44 Mrd. US-Dollar auf

Mit dem Schritt will Saylor sicherstellen, dass Strategy keine Bitcoin verkaufen muss, um Dividenden und Verpflichtungen aus den Vorzugsaktien zu bedienen. Trotz dieses defensiven Schritts kaufte das Unternehmen weitere 130 BTC, die Anleger allerdings reagierten eher negativ auf das Signal.

Das Ereignis

Strategy hat überraschend eine US-Dollar-Reserve von 1,44 Milliarden USD aufgebaut und gleichzeitig nur 130 Bitcoin nachgekauft, der niedrigste Wert seit langer Zeit. Zudem senkte das Unternehmen seine Gewinn- und BTC-Yield-Prognosen für 2025 deutlich.

Die Mechanik dahinter - warum Strategy jetzt Cash hortet

Der Aufbau der Cash-Reserve hat einen klaren Zweck:

1️⃣ Absicherung gegen Risiko-Ereignisse
Besonders die potenzielle MSCI-Index-Exklusion, die Milliarden an passivem Kapitalabfluss auslösen könnte. Strategy könnte gezwungen werden, Liquidität bereitzuhalten, ohne Bitcoin verkaufen zu müssen.

2️⃣ Bedienung von Wandelanleihen & Vorzugsaktien
Die Dividenden- und Rückzahlungsverpflichtungen steigen durch Saylors Finanzierungsmodell stetig. Eine Cash-Reserve verschafft Zeit.

3️⃣ Vorbereitung auf neue Geschäftsmodelle
Strategy prüft laut eigenen Aussagen, künftig Bitcoin gegen Zinsen zu verleihen, sobald große Banken entsprechende Produkte anbieten.

4️⃣ Signal an Investoren
Die Gewinnprognosen wurden bewusst konservativer gesetzt, um regulatorische Risiken und Marktvolatilität besser abzubilden.

Strategy will unabhängiger von kurzfristigen Kapitalmarktfenstern sein, ein strategischer Kurswechsel nach Jahren maximaler Hebelung.

Der Kontext - warum diese Entscheidung wichtig ist

Der Schritt kommt zu einem kritischen Zeitpunkt:

  • Die Aktie befindet sich seit Monaten im Abwärtstrend.

  • Die MSCI-Debatte um den möglichen Rauswurf aus globalen Indizes hält an.

  • JPMorgan warnte jüngst vor systemischen Risiken, falls Strategy als „Bitcoin-Fonds“ eingestuft wird.

  • Saylor möchte weiter Bitcoin akkumulieren, aber nicht mehr um jeden Preis.

Während viele dachten, Strategy würde ausschließlich auf „long Bitcoin, short the dollar“ setzen, zeigt die neue Reserve-Politik:

👉 Saylor schafft sich erstmals strategische Flexibilität.

💭 Bits&Satoshis Take:


Strategy bleibt der größte institutionelle Bitcoin-Käufer – doch der Aufbau einer Cash-Reserve markiert einen klaren Wendepunkt. Er zeigt, dass externe Risiken wie MSCI, Indexanbieter und Ratingdruck das Modell kurzfristig verwundbar machen. Gleichzeitig verschafft sich Saylor damit die Freiheit, niemals Bitcoin verkaufen zu müssen.
Ob dieser Schritt nur ein Schutzpuffer ist oder der Beginn eines neuen Treasury-Modells, wird bestimmen, wie viel Einfluss Strategy künftig noch auf den Markt hat.

Besonders die anhaltende fachliche Unkenntnis, die in der Bundestagsdebatte von mehreren Parteien zum Thema Bitcoin vorgebracht wurde, bleibt erschütternd. Ohne ein grundlegendes Verständnis für Technologie, Geldpolitik und die tatsächlichen Funktionsweisen von Bitcoin ist eine sachliche und ernsthafte Diskussion schlicht nicht möglich – und wir hoffen, dass sich dieser Zustand in Zukunft ändert.

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Wir wünschen dir eine erfolgreiche Woche und dass du in jeder Diskussion souverän mit den richtigen Fakten punkten kannst,

Dein Bits&Satoshis Team

Disclaimer: Dieser Newsletter dient ausschließlich zu Informations- und Bildungszwecken. Der Newsletter bietet keine Finanzberatung, und die hier bereitgestellten Inhalte stellen keine Anlageberatung dar. Bitte führe stets eigene Recherchen durch und konsultiere bei Bedarf einen professionellen Berater, bevor du finanzielle Entscheidungen triffst. Investitionen in Bitcoin und Vermögenswerte sind mit Risiken verbunden.

1 Hashrate: Die Hashrate ist die Geschwindigkeit, mit der das Bitcoin-Netzwerk kryptografische Berechnungen durchführt, um neue Blöcke zu finden und Transaktionen zu sichern. Wenn die Hashrate steigt, arbeiten mehr Computer im Bitcoin-Netzwerk, was es sicherer macht und das Mining schwerer. Wenn die Hashrate fällt, machen weniger Computer mit, das Netzwerk wird etwas unsicherer und das Mining leichter.

2 US ETF Bitcoins: Der steigende Bitcoin-Besitz der US-ETFs zeigt, dass institutionelles Interesse und Vertrauen in Bitcoin zunehmen, was zu höherer Liquidität, potenziellem Preisdruck nach oben und einer größeren Akzeptanz als etabliertes Anlagegut führen kann.

3 Mining Difficulty: zeigt, wie schwer es ist, im Bitcoin-Netzwerk einen neuen Block zu finden, und passt sich etwa alle zwei Wochen an, damit im Schnitt alle 10 Minuten ein Block entsteht.
Sie ist ein relativer Wert ohne Einheit – etwa bedeutet eine Difficulty von 80 T, dass das Mining 80 Billionen Mal schwieriger ist als zu Beginn des Netzwerks.

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